Follow me – nein, danke?

Das Folgen oder Nichtfolgen bei Twitter ist schon ein sehr spannendes Thema. Während mich die Ankündigung „ich folge zurück“ nicht unbedingt begeistert (dazu hier), reicht sie alleine auch noch nicht aus mich abzuschrecken …..

Ich gebe zu, daß ich nicht wirklich verfolge, wie sich meine Followerzahlen entwickeln. Ich wüßte jetzt auch nicht, wieviele Follower ich habe und wieviele ich ggfs. in den letzten Tagen oder Wochen gewonnen oder verloren habe. Für meine Entscheidung, ob ich jemandem folge oder nicht, ist es auch nicht wichtig, ob der- oder diejenige mir folgt.

Was ist mir also wichtig? Ich folge Menschen, die nach meinem Gefühl „etwas zu sagen haben“. Dabei geht es nicht unbedingt um megawichtige oder bahnbrechende Themen – das „wie“ ist mir oft wichtiger als das „was“. Natürlich gibt es bestimmte Themen, die mich stärker anziehen (wobei ich glücklicherweise mit thematisch getrennten Accounts arbeite) – rechtliche und wirtschaftliche Themen finde ich spannend, Elearning, gesellschaftliche Entwicklungen rund um das Thema Internet (wobei ich nur sehr wenigen Politikern/politisch engagierten Menschen folge), kulturelle Themen und noch einiges mehr. Ich denke, daß ich durchaus relativ offen und neugierig bin (aber wahrscheinlich denken wir das alle von uns…..). Wesentlich ist – wie schon gesagt – das „wie“: ich freue mich über Dialoge, Nachfragen, Antworten, intensiven Austausch über Twitter und habe (gerade in den letzten Monaten) immer wieder festgestellt, daß dies sehr gut möglich ist. Während ich am Anfang meiner Twitterzeit vor allem darauf geachtet habe, welche Informationen jemand postet, so achte ich jetzt vermehrt darauf ob bzw. worüber/in welchem Ausmaß Gespräche mit anderen Twitterern stattfinden. Dadurch mache ich oft spannende Entdeckungen – sowohl positiv als auch negativ.

Fangen wir bei den negativen Entdeckungen an (nein, keine Sorge – ich werde jetzt keine Namen oder Accounts nennen): mit zunehmendem Austausch finde ich es immer enttäuschender, wenn Menschen Twitter „nur“ als Werbeplattform nutzen. Postings im Sinne von „Kaufen Sie unser Produkt …“ oder „Buchen Sie uns …“ reizen mich gar nicht – weder zum Folgen noch zum Besuch der angepriesenen Websites.

Doch glücklicherweise gibt es auch viele positive Entdeckungen: immer wieder finde ich Menschen, mit denen ich tolle Twittergespräche führe und das ist für mich der wahre Charme von Twitter. Dadurch daß ich Gespräche „belauschen“ kann (danke an dieses Wort, daß am Freitag aus meiner Timeline kam), bekomme ich viele spannende Fragen und Gedanken mit und ich kann mich – wenn ich denn möchte – sogar an den Gesprächen beteiligen. Zugegeben ein „Twittergespräch“ in xmal 140 Zeichen kann – vor allem bei mehreren Gesprächsteilnehmern – schon komplex und zeitaufwändig sein, aber missen möchte ich diese Gespräche nicht. Da sind Menschen dabei, denen ich gerne folge – auch wenn nicht alle Tweets „meine“ Themen betreffen – und die ich in meiner Timeline nicht missen möchte.

Und die nicht so positiven Entdeckungen? Naja, ganz ehrlich – ich folge dann, wenn es für mich nicht paßt, einfach nicht zurück. Ich muß ja nicht jedem Menschen folgen. Ich bin eigentlich ganz froh, daß ich nicht „ablehnen“ muß – es stört mich (in der Regel) nicht, wenn mir Menschen folgen, denen ich nicht folge – ich tue das ja auch bei ganz vielen Menschen. Und wer weiß, was sich im Rahmen eines Austausches (meine @mentions schaue ich mir immer an) so ergibt ….

In diesem Sinne: fröhliches Folgen!

 

 

3 Gedanken zu „Follow me – nein, danke?“

  1. Liebe Astrid,

    ich folge Ihnen, da wir bei Xing vernetzt sind und auch dort Ihre Beiträge gern las. Im Übrigend finde ich barcamp Berichte sehr spannend und überlege ebenfalls an einem teilzunehmen.

    Mein Twitterleben begann in der Tat so, dass ich zuerst meinen eigenen Kontakten bei Xing folgte, heute ist es mehr im eigenen Themenkreis aber auch in Spezialgebieten, die mich interessieren. Jedenfalls bin ich froh, dass Sie nun auch twittern!

    herzlichst, Judith Torma

  2. Danke für den ausführlichen Kommentar! Die Teilnahme an einem Barcamp kann ich wirklich empfehlen – es ist eine ganz andere Erfahrung als die Teilnahme an einer „normalen“ Konferenz, wobei es von Ort zu Ort jeweils durchaus größere Unterschiede zu geben scheint. Aber gerade die Möglichkeit eigene Themen einzubringen und aktiver teilzunehmen ist meines Erachtens ein großer Vorteil!
    Herzliche Grüße aus Wuppertal
    Astrid Christofori

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